40 Jahre im LCI - Robert Maurer feierte sein Berufsjubiläum
40-jährigen Jubiläum
Lebensmittelsicherheit und Qualität, Risikoassessment und Forschungsaufgaben werden heutzutage in allen Lebensmittelbereichen größer denn je geschrieben. Gestern wie heute steht das LCI bekanntermaßen in diesen Fachgebieten für Kompetenz und Objektivität, Know-how und Erfahrungswissen für die gesamte Süßwarenbranche. Doch woher kommen die alles entscheidenden Fachkenntnisse und das spezifisch-relevante Wissen?
Einerseits existiert das Institut mit seiner gewachsenen Infrastruktur selbst nunmehr über 50 Jahre, andererseits sind es die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die mit ihrer z. T. außergewöhnlich langen und erfolgreichen Tätigkeit im Institut die personenbezogene Expertise beherbergen. Einer dieser Fachspezialisten ist der jetzt 40 Jahre zum LCI zugehörige Mitarbeiter Robert Maurer. Am 1. April 1961 trat er als junger Chemielaborantenlehrling in das LCI ein und entwickelte sich unter Anleitung und Betreuung des damaligen Institutsleiters, Prof. Dr. Albrecht Fincke, über die Jahre hinweg zum allseits geschätzten und geachteten „Chefanalytiker“.
In einer kleinen, perfekt organisierten Feierstunde wurde dieses bemerkenswerte – heutzutage seltene – Berufsjubiläum im LCI gebührend gefeiert. Zugegen waren neben allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von LCI und IQ.Köln und dem Direktor des LCI, Prof. Dr. Reinhard Matissek, der Präsident des BDSI, Dr. Dietmar Kendziur, und der Hauptgeschäftsführer des BDSI, RA Klaus Reingen aus Bonn.
In den Ansprachen wurden die vorbildhaften chemisch-analytischen Fähigkeiten, insbesondere die herausragenden gaschromatographischen Kenntnisse sowie die unermüdliche Einsatzbereitschaft des Jubilars im Dienst der Süßwarenbranche ganz besonders gewürdigt. Hervorgehoben wurde fachlicherseits, dass sich die Gaschromatographie von den Anfängen in den 60er und 70er Jahren als zunächst viel bestaunte Trenntechnik für „bastelnde Chemiker“ in der 80er und 90er Jahren rasant bis geradezu atemberaubend zu der heute nicht mehr wegdenkbaren „State-of-the-Art-Technik“ für den Spurenbereich entwickelte. Diese Evolution, die der Jubilar in der analytischen Praxis des Instituts unmittelbar mit vollzog, verlief über die sog. gepackten Säulen – die zunächst aus Metall, später aus Glas waren – bis hin zu den modernen, superdünnen Kapillarsäulen, vormals aus Quarzglas, bis hin zu den heute eingesetzten, als “high-sophisticated” zu bezeichnenden, kunststoffummantelten und damit praktisch unzerbrechlichen Silicakapillaren. Mit Hilfe dieser apparativen und methodischen Entwicklungen konnte folglich auch die Untersuchung der Süßwaren und ihrer Komponenten auf ein ständig höheres Niveau angehoben werden. Vornehmlich kamen die Weiterentwicklungen und Verfeinerungen der gaschromatographischen Messtechnik im LCI der Analytik von Fetten bzw. Ölen (Fettsäuren, Triglyceriden) und ihren Begleitstoffen (Sterine u.ä.) zugute. Für die Fortschritte beim Nachweis und der Bestimmung von anderen pflanzlichen Fetten in Kakaobuttersystemen wie Schokoladen waren die im LCI unter maßgeblicher Mitwirkung des Jubilars erarbeiteten Verfahren und Methoden von ganz erheblicher Bedeutung.
Im Laufe der Zeit kamen andere gaschromatographisch erfassbare Analyten wie Zucker (Saccharide) und Zuckeralkohole, wichtige Emulgatoren sowie verschiedene Aromakomponenten und flüchtige Verbindungen hinzu. In besonders kniffligen Fällen musste der Jubilar – nun zur Identifizierung unbekannter Substanzen oder zur Überprüfung der Peakidentität im Chromatogramm – das zu Beginn der 90er Jahre angeschaffte, noch höher komplexe und extrem empfindliche Equipment in Gestalt eines mit dem Gaschromatographen gekoppelten Massenspektrometers (MSD) einsetzen. Diese nicht ganz leichten Aufgaben und Herausforderungen wurden jedoch vom Jubilar – wie nicht anders zu erwarten – mit Bravour gemeistert. Dafür und für alle anderen Leistungen der vergangenen 40 Jahre wurde dem Jubilar der gebührende Dank ausgesprochen.
Conclusio: 40 Jahre unermüdlicher persönlicher Einsatz des LCI-Chefanalytikers sind auch 40 Jahre Beitrag für Lebensmittelsicherheit und Qualitätsverbesserung in der süßen Branche.
SÜSSWAREN (2001) Heft 4
